Thema der Veranstaltung am 20. Dezember 2016 war eine Verschwörungstheorie um die Immunschwächeerkrankung AIDS, mit der sowohl KGB als auch das Ministerium für Staatssicherheit in Verbindung gebracht werden. Zu Gast waren die Autoren der Studie „Die AIDS-Verschwörung. Das Ministerium für Staatssicherheit und die AIDS-Desinformationskampagne des KGB“, Dr. Douglas Selvage und Dr. Christopher Nehring, Dr. Jan C. Behrends vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam sowie als Moderator Franz-Michael Günther vom Deutschen Spionagemuseum.
Einführend schilderte Dr. Christopher Nehring, wie er bei einer Recherche in Archiven der bulgarischen Hauptstadt Sofia auf ein Dokument stieß, in dem der Kern der geheimdienstlichen Maßnahme skizziert wurde. Das zweiseitige Schriftstück wurde von Moskau nach Sofia gesandt und beschrieb die These, der AIDS Virus sei künstlich in den USA als biologische Waffe geschaffen worden.
Zudem wurde bereits festgehalten, dass mit anderen Staatssicherheitsdiensten zu dieser Maßnahme Kooperationen angestrebt werden. Ausgehend von dieser Quelle recherchierten die Autoren weiter. Die Ergebnisse präsentierte Dr. Douglas Selvage in einem ausführlichen Vortrag.
In der abschließenden Diskussion zeigte Dr. Jan Behrends auf, dass Desinformationskampagnen von sowjetischer Seite nicht erst seit dem Kalten Krieg zu verzeichnen sind. Entsprechende Entwicklungen finden sich auch in der Gegenwart. Nicht zuletzt, weil sich die „Fort-Detrick-These“ nach der AIDS eine von den USA entwickelte biologische Waffe sei, bis heute halten kann und immer noch für politische Zwecke genutzt wird.
Autor: Robert Rückel
Veröffentlicht am: 21.12.2016