Kreuzworträtsel als Einstellungstest bei einem Geheimdienst? Klingt wie aus einem Film – und ist auch aus einem. Mit Hilfe einer solchen Aufgabe macht sich der Held des Films “Imitation Game” auf die Suche nach begabtem Codeknacker-Nachwuchs. Im Film, der sich der Lebensleistung des britischen Mathematikers Alan Turing verschrieben hat, wird das Rätsel in Zeitungen veröffentlicht und damit möglichst breit in der Öffentlichkeit gestreut.
Tatsächlich findet sich dieser Ansatz bis heute auch immer wieder in der Realität. Derzeit sucht der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet nach neuen Mitarbeitern. Wer die Verschlüsselung knackt, hat beste Chancen auf einen neuen Job. Wir rätseln natürlich gerne mit und teilen die versteckte Nachricht mit unseren Lesern.
Ein solches Verfahren ist nicht neu. Um ihre Nachwuchsprobleme zu lösen, nutzen nationale wie internationale Nachrichtendienste immer öfter kreative Stellenausschreibungen. Ziel der Aktionen: Möglichst viele Menschen erreichen. Denn die Codeknacker von morgen sitzen nicht mehr ausschließlich in Informatik-Seminaren an Universitäten und technischen Hochschulen. Bereits im Jahr 2000 stellte der britische Nachrichtendienst GCHQ ein Rätsel ins Internet, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. 2009 ließ derselbe Dienst Werbeanzeigen in Videospielen einblenden und schrieb 2011 erneut einen Wettbewerb im Netz aus. Der BND tat es den Briten im letzten Jahr gleich und suchte mittels eines dreistufigen, öffentlichen Rätsels neue Agenten.
Die Krypto-Experten der NSA gehen es hier ausnahmsweise locker an. Sie veröffentlichen monatlich ihr „Periodical Puzzle“, das mehr zur allgemeinen Unterhaltung dient.
Wir wünschen in jedem Fall viel Spaß beim Rätseln – und vielleicht im neuen Job!
Autor: Christoph Ewering
Veröffentlicht am: 17.05.2017