Spionage lässt sich als Themengebiet kaum begrenzen. Neben der Arbeit der Geheimdienste und ihrer Agenten spielen auch Technikgeschichte, Politikgeschichte, Militärgeschichte sowie die Gesellschaftsgeschichte eine Rolle und machen das Thema so vielseitig und spannend. Zudem beschränkt sich Spionage nicht auf einen Zeitraum. Sie wird seit der Antike betrieben und findet sich in allen Zeitaltern der Menschheit – bis in die Gegenwart.
Bei all diesen Aspekten ist es natürlich auch kaum möglich, von einem „typischen Besucher“ des Deutschen Spionagemuseums zu sprechen. Die Vielschichtigkeit der Besuchergruppen wird deutlich, wenn man einen Blick auf die Online-Empfehlungen zum Museum wirft.
Das fängt schon mit den ganz Kleinen an. Klassische Museumführungen sind für Kinder zwischen 8-12 Jahren meist zu faktenbeladen und detailliert, da geht das Interesse schnell verloren. Anders sieht das aus, wenn man das Wissen selbst nutzt – wie ein richtiger Geheimagent.
Daher lernen die Kleinen im Rahmen einer spielerischen Agentenausbildung die Geschichte und das Handwerk von Spionen kennen. Zum Abschluss geht es dann auf die erste eigene Mission in unserem Laserparcours. Dieses Konzept überzeugte auch das Stadtmagazin HIMBEER in ihrer Rubrik „Kindergeburtstag in Berlin“.
Eine ganz andere Kategorie stellen die Experten dar, die Museen aufsuchen, weil sie sich intensiv mit einem Thema beschäftigt haben. Vor Ort wollen sie die Gegenstände und Geschichten, die sie bisher nur aus Büchern und Dokumentation kennen, im Original erleben. Hier bietet das Deutsche Spionagemuseum viele spannende Einblick, weswegen es bei flightnetwork.com zu den besten zehn Museen zur Militärgeschichte in Europa gezählt wird. In Kriegs- und Krisenzeiten hatte die Spionage stets Hochkonjunktur. Häufig war es gerade die Arbeit von Geheimdiensten, die maßgeblich Einfluss auf den Kriegsverlauf hatte.
Neben dem „Fachpublikum” finden viele Menschen den Weg ins Museum, die Spionage nur aus den unzähligen Filmen und Büchern zu Thema kennen. Auf den Spuren von James Bond wanderte der „Deutschlandjäger“ durch das Museum. Er stellte fest, dass sich viel mehr Parallelen zwischen Fiktion und Realität finden, als viele Menschen vermuten.
Auch in der Welt der realen Agenten gibt es außergewöhnliche Ausrüstungsgegenstände , etwa Lippenstiftpistolen oder Mikrokameras, wie man sie aus den Filmen kennt. Spätestens in der Abteilung des Museums, die sich explizit mit der Fiktion beschäftigt, wird klar, woher viele Parallelen stammen: Aus den realen Erfahrungen der Autoren, den auch Bond-Schöpfer Ian Flemming war im Zweiten Weltkrieg für einen Geheimdienst tätig.
Abseits vom gezielten Besuch lohnt sich ein Museumsbesuch aber auch, wenn es einfach nichts anderes zu tun gibt. Das Wetter ist schlecht, die Geschäfte sind geschlossen – was also tun an langweiligen Sonntagen? Top10Berlin.de findet, dass das Deutsche Spionagemuseum auf der Liste der Alternativen zum Zu-Hause-abhängen ganz oben steht. Gerade die Wetterunabhängigkeit, die Interaktivität und der hohe Gruppenfaktor spielen bei der Bewertung eine große Rolle.
2017 wird das Deutsche Spionagemuseum weitere neue Installationen aufnehmen und den Besuchern noch mehr Möglichkeiten bieten, interaktiv in die Welt der Agenten einzutauchen. Egal, für welchen Aspekt sich unsere Besucher interessieren und aus welchem Grund sie das Museum aufsuchen, es gibt immer etwas Neues zu entdecken.
Autor: Florian Schimikowski
Veröffentlicht am: 20.12.2017