Mit dem Ersten Weltkrieg begann eine neue Ära der Kriegsführung – die Spionage spielte dabei eine bedeutende Rolle. Wie sich Nachrichtendienste in dieser Zeit entwickelten, welche Technik zum Einsatz kam und welche Rolle die legendären Agenten dabei einnahmen, dem widmet sich eine Sondersektion im Deutschen Spionagemuseum. Nach einigen Neuwerbungen seltener Original-Objekte und einer Überarbeitung präsentiert sich die Sektion „Spionage im Ersten Weltkrieg“ seit heute in neuem Glanz.
Neue Technologien ermöglichten im Ersten Weltkrieg Spionage auf hohem Niveau. Telefonie, Telegrafie und Funk beschleunigten die Kommunikation und stellte gleichzeitig ein Sicherheitsrisiko dar. Das Abhören der feindlichen Kommunikation war eine der wichtigsten Informationsquellen.
Im Museum wird dieser Aspekt jetzt durch eines der wenigen erhaltenen Exemplare des Aborchapparates Poppr illustriert. Auch die Luftaufklärung mit speziellen Kameras lieferte entscheidende Informationen über die Pläne des Gegners. Eine Lechner-Flugzeugkamera aus dieser Zeit hat nun Eingang in die Ausstellung gefunden.
Während in diesen Bereichen zahlreiche namenlose Experten kriegsentscheidend tätig waren, dominierten in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem die legendären Agenten wie Mata Hari oder Lawrence von Arabien. Aber stimmen deren Leistungen mit dem Urteil der Nachwelt überein? Und war die damals weit verbreitete Spionagehysterie berechtigt? Der neugestaltete Bereich setzt sich nicht nur mit den technischen Entwicklungen und menschlichen Schicksalen auseinander.
Spannend sind auch die oft unbekannten Geheimdienst-Aktivitäten, von denen einige die Geschichte nachhaltig beeinflussten. Der neugestaltete Bereich im Spionagemuseum macht deutlich: Mit dem Ersten Weltkrieg begann auch für die Nachrichtendienste eine neue Ära.
Autor: Florian Schimikowski
Veröffentlicht am: 11.01.2018