Seit 1994 hält sich hartnäckig das Gerücht, dass sich im Nordosten Nordrhein-Westfalens eine Stadt Bielefeld befindet. Wer genau hinter dieser Theorie steckt, ließ sich bis heute nie genau klären. Diverse Geheimdienste wie CIA oder Mossad oder sogar extraterrestrische Mächte wurden als Ursprung diskutiert.
Erklärungsversuche in filmischen Formaten wie „Die Bielefeld-Verschwörung“ von 2010 oder „Zeugenschutzprogramm“ von 2012 blieben erfolglos. Zum 25-jährigen Jubiläum der Bielefeld-Theorie hat die Bielefeld Marketing GmbH eine Million Euro für den Beweis der Nicht-Existenz der angeblichen Stadt Bielefeld ausgelobt.
Grund genug für die Historiker des Deutschen Spionagemuseums, einen tiefen Blick in die gut gefüllten Archive zu werfen. In Hoffnung auf die Million haben unsere Archivare zwei Wochen lang nichts anderes gemacht. Und siehe da, wir sind tatsächlich fündig geworden! Wir haben in unserem Archiv zwei noch nicht aufgearbeitete Dokumente entdeckt, die zweifelsfrei belegen: Bielefeld ist eine Erfindung der Stasi und der BND hatte trotz mehrfacher Dementi Kenntnis von der „Aktion Biele Feld“.
Die Hauptverwaltung A als Abteilung für Auslandsspionage des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR unterhielt demnach über Jahrzehnte eine streng geheime illegale Basis zur Versorgung ihrer Agenten im Großraum Münster. Zur Absicherung und Tarnung dieser Basis erfand die HV A die Existenz einer nicht-existenten Stadt unter dem Decknamen „Bielefeld“.
Die sensationellen Enthüllungen dürften die vielen Gerüchte um eine angebliche Stadt Bielefeld endgültig beenden. Die aufwendigen Recherchen wurden in einer Mini-Dokumentation filmisch aufgearbeitet.
Autor: Florian Schimikowski
Veröffentlicht am: 04.09.2019