In der vergangenen Woche wählte die Bundesjury auf ihrer Sitzung in Hamburg aus insgesamt 1900 Einsendungen die 33 Sieger. Elf von ihnen wurden für herausragende themenspezifische Beiträge mit Sonderpreisen ausgezeichnet.
Auch in diesem Jahr hatte das Deutsche Spionagemuseum einen Sonderpreis unter dem Titel „Daten als Währung“ ausgeschrieben und mit 1000 € dotiert. Unter dutzenden eingereichten Beiträgen setzte sich unter dem Titel „Was gibst du im Internet preis?“ ein Artikel aus der Schülerzeitung „Der Maulwurf“ der IGS Schillerschule in Offenbach durch.
Der Autor, Kimmo Meißner, stellte seiner kritischen Analyse eine wesentliche Erkenntnis als ersten Satz voran: „Alles kann zu Daten werden, alle Daten können zu Geld gemacht werden.“ Wie diese Daten erhoben werden und auf welche Art und Weise sie an Unternehmen fließen, machte Meißner im weiteren Verlauf deutlich.
Der Beitrag zeichnete sich insbesondere durch seinen Weitblick aus: Zu Recht weist der Artikel darauf hin, dass Daten in den zu Facebook gehörenden Diensten nicht zwingend privat bleiben und sich Instagram beispielsweise die Nutzungsrechte an geposteten Bildern sichert. Im Gegensatz zu vielen anderen Einreichungen verharrte der Text jedoch nicht bei einer Kritik am Facebook-Universum, sondern richtete den Blick auf weitere äußerst lebensnahe Ereignisse: Rabatt- und Kundenkarten wie Payback oder das Tracken von Laufwegen in Supermärkten.
Damit leistet Kimmo Meißner einen wichtigen Beitrag und unterstützt ein wesentliches Anliegen des Deutschen Spionagemuseums: junge Menschen für die Orte zu sensibilisieren, an denen Daten bereits zur Währung geworden sind. Wir freuen uns, diesen recherchestarken Beitrag auszuzeichnen und den Preis am 29. Mai in direkter Nachbarschaft zu vergeben. Die Verleihung an alle Gewinner findet im Bundesrat statt.
Autor: Christoph Ewering
Veröffentlicht am: 02.03.2020