Früher undenkbar, heute Alltag – auch für gestandene Hollywood-Größen ist es mittlerweile völlig normal, in Serienformaten mitzuwirken. Die Qualität der Serien hat in sämtlichen Belangen längst das Niveau der Kino-Produktionen erreicht. Serien haben zudem einen entscheidenden Vorteil: Figuren und Handlungsstränge lassen sich wesentlich detaillierter herausarbeiten als bei den kurzen Kinofilmen. Auch einige Ankündigungen für kommende Produktionen aus dem Genre der Agenten- und Spionageserien warten mit großen Namen auf.
Netflix hat diesen Monat bekannt gegeben, dass Hollywood-Legende Arnold Schwarzenegger Hautdarsteller einer neuen Spionage-Serie wird. Bisher war Schwarzenegger fast ausschließlich auf den großen Leinwänden zu Hause. Bei der kommenden Produktion handelt es sich um die erste Serie überhaupt, in der Schwarzenegger die Hauptrolle übernimmt.
Zur Handlung ist noch wenig bekannt. Schwarzenegger schlüpft dabei in die Rolle eines Undercover-CIA-Agenten. An seiner Seite spielt Monica Barbaro seine Tochter, die ebenfalls für die CIA arbeitet. Nach vielen Irrungen und Wirrungen finden Vater und Tochter zusammen und arbeiten gemeinsam gegen einen noch nicht offenbarten Feind. Auch der Name der Serie ist noch nicht bekannt.
Kiefer Sutherland kann in seiner Schauspieler-Karriere bereits auf eine große Agentenrolle zurückblicken. 2001-2010 rettete er in der Serie 24 – Twenty Four als Agent Jack Bauer die USA als Teil einer fiktiven Anti-Terror-Einheit dutzendfach vor fast allen Bedrohungsszenarien, die man sich vorstellen kann. Bis heute rangiert 24 – Twenty Four in den Best-of-Listen von Serienformaten regelmäßig auf den vorderen Plätzen.
In der neuen noch namenslosen Serie verkörpert Sutherland den privaten Spionage-Operative James Weir. Diesmal geht es vor allem darum, die Demokratie gegen Fehlinformationen, Verhaltensmanipulationen und Überwachungsstaaten zu schützen. Man darf gespannt sein, ob es gelingt, die Abenteuer des Jack Bauer noch zu übertreffen.
Auch Gary Oldman hat Erfahrung als fiktiver Geheimagent. 2012 wurde er für seine Darstellung des britischen Anti-Spionagehelden George Smiley in der Verfilmung des Romans von John le Carré Tinker Tailor Soldier Spy (dt. Dame, König, As, Spion) für einen Oskar nominiert.
Als MI5-Agent Jackson Lamb in der kommenden Serie Slow Horses bleibt Oldman dem britischen Geheimdienst treu. Dabei leitet er eine Abteilung für MI5-Agenten, die nach fehlgeschlagenen Operationen dadurch büßen müssen, dass sie nun die besonders unangenehmen Aufgaben des britischen Geheimdienstes übernehmen. Zwei Staffeln á sechs Folgen sind geplant, die Dreharbeiten zu Staffel 1 haben bereits begonnen.
Spionagefans warten nun schon seit einiger Zeit auf die Serienadaption eines weiteren Klassikers von John le Carré: The Spy Who Came In From The Cold (dt. Der Spion, der aus der Kälte kam). Die Geschichte um den britischen Geheimagenten Alec Leamas, der sich kurz nach dem Mauerbau als vermeintlicher Verräter in die DDR einschleusen lässt, um einen hohen Stasi-Mann zur Strecke zu bringen, gehört zu den berühmtesten Spionageromanen der Welt.
Schon seit 2018 laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, doch die Personalie des Hauptdarstellers ist bis heute nicht endgültig geklärt. Gerüchteweise soll der Ire Aidan Gillen, bekannt durch seine Rolle als Petyr „Littlefinger“ Bearish in Game of Thrones, den Part übernehmen. Er würde in große Fußstapfen treten: Immerhin wurde Richard Burton 1965 für seine Darstellung des Alec Leamas in der Kinoverfilmung des Klassikers mit einer Oskar-Nominierung bedacht.
Autor: Florian Schimikowski
Veröffentlicht am: 26.05.2021