Anti-Spionage-Apps für mehr Datenschutz und Privatsphäre

Moderne Technik bietet viele Möglichkeiten, dass deren Nutzer unbemerkt ausspioniert werden. Doch gleichzeitig lässt sich moderne Technik auch dazu nutzen, Spionage zu verhindern. Das ist auch ohne teure Spezialausrüstung möglich, sondern mit handelsüblichen Apps. Wir zeigen eine Übersicht einiger Anti-Spionage-Apps.

Malwarebytes

Eine umfangreiche App, die sowohl vor Schadsoftware wie Trojanern schützt als auch unbefugte Datenspionage auf dem Handy meldet. Dazu gehören zum Beispiel Apps, die den jeweiligen Standort preisgeben. Zudem wird das eigene Handy nach Sicherheitslücken gescannt.

Die bunte Welt der Apps birgt auch Gefahren durch Datenspionage (Symbolbild)

Weitere Funktionen umfasst zum Beispiel die Warnung von aufgerufenen Internetseiten, die schädliche SMS versenden. Die Vollversion lässt sich einen Monat umsonst testen, aber die App lässt sich danach kostenfrei nutzen – verlangt allerdings etwas mehr Eigeninitiative.

 Anti Spy Mobile Free

Die App für Android scannt das Handy nach spionierenden Apps und gibt einen Überblick über die Berechtigungen der auf einem Smartphone installierten Apps. Sobald zum Beispiel Apps Daten einlesen und weitersenden oder Audionachrichten speichern, wird dies gemeldet. Außerdem werden nach dem gleichen Prinzip aufgerufene Websites oder Online-Downloads analysiert.

SnoopSnitch

Die App SnoopSnitch verfügt über einige sinnvolle Anti-Spionage-Funktionen, ist in der Anwendung allerdings nicht ganz einfach. Sie analysiert die Datenströme, die über ein Mobilfunknetz gesendet werden und stellt fest, ob das Netz sicher konfiguriert ist. Außerdem warnt die App zum Beispiel vor SMS-Angriffen, bei denen der Nutzer ausspioniert wird, sobald er auf einen Link klickt oder einen Download aktiviert.

Einer der häufigsten Kritikpunkte bei der App bezieht sich auf die Tatsache, dass die Handys gerootet werden müssen, um viele Funktionen einsetzen zu können. Dadurch wird es dem Nutzer möglich, die Herstellerversion des Handys nach Belieben zu modifizieren. Allerdings erlöschen damit oft auch alle Garantieansprüche. Zudem lassen sich Funktionen mit hohen Sicherheitsanforderungen wie Online-Banking mit gerootetem Handy oft nicht mehr ausführen.

Datenströme, Mikrofon, Kamera – ein Handy bietet Spionen viele Möglichkeiten (Symbolbild)

Privacy Scanner

Privacy Scanner ist eine kostenlose App-Anwendung, die das Handy nach gängigen Spionage-Apps untersucht. Sobald Spionage-Apps mit verdächtigen Berechtigungen gefunden werden, lassen sich diese direkt in der App deinstallieren. Die Kriterien, nach denen das Handy gescannt wird, lassen sich nach Belieben anpassen.

Anti-Spion: Kamera- und Mikrofonblocker

Vor allem die in den modernen Handys verbauten Kameras und Mikrofone bieten oft Möglichkeiten, ausspioniert zu werden. Genau hier setzt Anti-Spion: Kamera- und Mikrofonblocker an: Sie blockiert Kamera und Mikrofon und verbirgt zudem den Standort. Falls Apps auf Kamera und Mikrofon zugreifen, erhält der Nutzer eine Meldung und kann gegebenenfalls eingreifen.

LAPD-Software

Einige Apps können sogar erkennen, ob das unmittelbare Umfeld des Handynutzers ausspioniert wird. Im Gegensatz zur analogen Technik im Kalten Krieg ist die moderne digitale Technik nicht nur deutlich kleiner, sondern auch erschwinglicher geworden. Die winzigen Miniaturkameras lassen sich leicht so verstecken, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Immer wieder gibt es Berichte von heimlichen Aufnahmen aus Hotelzimmern oder Ferienwohnungen.

In Südkorea wurde nun der Prototyp einer App entwickelt, mit der sich derartige Miniaturkameras aufspüren lassen. Die App nutzt den auf vielen Handys vorhandenen Time-of-Flight-Sensor, um den Raum nach sehr hellen Reflexionen abzusuchen, wie sie die Linsen von Kameras produzieren. Wann und ob die App auf den Markt kommt, ist noch unklar, eventuell wird der Quellcode der App als Open Source veröffentlicht.


Dies ist nur ein kleiner Einblick in die zahlreichen Möglichkeiten, mit dem man sein Handy gegen technische Spionageversuche schützen kann. In einem der nächsten Blogs werden wir zudem einige Tipps geben, wie Nutzer ihre Privatsphäre schützen können, ohne auf spezielle Apps zuzugreifen.

Autor: Florian Schimikowski

Veröffentlicht am: 06.01.2022