Podcast-Empfehlung zur Spionage-Geschichte: SNAFU with Ed Helms

Einem neuen englischsprachigen Podcast gelingt es, Geschichte auf unterhaltsame Weise und gleichzeitig fundiert zu vermitteln. Die Produzenten haben dabei einen ungewöhnlichen Schwerpunkt gewählt: Die größten Missgeschicke der Geschichte. Da sich gerade die oftmals bizarre Welt der Spionage für ein solches Projekt anbietet, widmet sich die erste Staffel des Podcast einer Episode aus dem Kalten Krieg – dem Krieg der Geheimdienste.

SNAFU: Situation normal – All F*cked Up

Wem die Abkürzung SNAFU nicht geläufig ist: Diese stammt aus dem US-amerikanischen Militär-Slang und entstand während des 2. Weltkriegs. Die Buchstaben stehen  für “Situation normal: All F*cked Up!” (deutsch: “Lage normal: Alles im Arsch!”). Verwendet wird das Kürzel als sarkastischer Ausdruck für eine schlechte Situation, die aber den Normalzustand darstellt.

Moderator des Podcast ist der amerikanische Schauspieler Ed Helms. Helms ist international aus zahlreichen Produktionen bekannt, insbesondere durch seine Mitwirkung bei der Serie The Office und dem Kinofilm Hangover. Ihm gelingt es, die Geschichten unterhaltsam und packend zu erzählen. Ergänzt werden seine Berichte durch zahlreiche Interviews mit Spionage-Experten sowie ehemaligen Spionen.

Die geheimnisvolle Geschichte um Able Archer

Die erste Staffel von SNAFU widmet sich der Geschichte von Able Archer. Dabei handelt es sich um eine europaweite NATO-Militärübung, die dafür bekannt ist, dass sie im November 1983 angeblich fast einen Atomkrieg verursacht hätte. Die Staffel umfasst sechs Episoden, von denen bisher vier veröffentlicht wurden. Jede Episode ist 45-55 Minuten lang.

Der Hintergrund: In den 1980er-Jahren gehörten die Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion zum Alltag. 1983 lag die Entscheidung, Atomwaffen zu starten, in den Händen von zwei Männern: US-Präsident Ronald Reagan und Yuri Andropov, dem Staatsoberhaupt der Sowjetunion. Die Spannung stieg, während Reagans Aggression Andropovs Paranoia verstärkte.

Eine wesentliche Rolle an den Ereignissen spielen zudem zwei Spione: der KGB-Offizier Oleg Gordijewski, der heimlich für den MI6 arbeitete, und Rainer Rupp, der bei der NATO in Brüssel für die Stasi spionierte. Beiden Geheimagenten belieferten Geheimdienste mit Informationen, die sich – vielleicht – entscheidend auf die Geschichte des Kalten Kriegs auswirkten.

Geschichte(n) mobil erleben

Produziert wurde die Podcast-Serie von FilmNation und Pacific Electric Picture Co. in Zusammenarbeit mit Gilded Audio. Sie steht derzeit in diesen Kanälen zur Verfügung:

Spotify

Apple Podcasts

iHeart

Wer nach dem Podcast noch mehr wissen möchte: Im Deutschen Spionagemuseum schildern Rainer Rupp und weitere hochranginge Stasi-Mitarbeiter ihre Sicht zu den Geschehnissen um Able Archer in exklusiven Zeitzeugen-Interviews. Auch einige Originalexponate aus Rupps Besitz sind im Rahmen der Dauerausstellung zu sehen.