Neue Einblicke in die britische Geheimdienstgeschichte sind ab Frühjahr 2025 von einer Ausstellung der britischen National Archives zu erwarten. Zum ersten Mal soll dort in Zusammenarbeit mit dem MI5 die Geschichte des britischen Inlandsgeheimdienstes der Öffentlichkeit präsentiert werden.
The National Archives unterhalten das Nationalarchiv für England, Wales und dem Vereinigten Königreich. Laut Eigendarstellung handelt es sich um das größte Archiv der Welt. Es besitzt einige der berühmtesten Dokumente des Landes, die mehr als 1.000 Jahre alt sind. Regelmäßig wurden dort bereits in der Vergangenheit historische Dokumente des MI5 veröffentlicht. Das Archiv befindet sich im Londoner Stadtteil Kew, dort wird auch die Ausstellung zu sehen sein.
Logos der National Archives und des MI5
Der britische Inlandsgeheimdienst MI5 trägt den offiziellen Namen Security Service. Die bekanntere Bezeichnung MI5 stammt von der historischen Benennung als Military Intelligence, Section 5. Es ist einer der ältesten moderne Geheimdienste der Welt und wurde bereits 1909 als Secret Service Bureau gegründet.
In der offiziellen Ankündigung der kommenden Ausstellung wirbt das Archiv damit, dass die Besucher Einblicke in die verborgene Welt des MI5 und „die außergewöhnliche Geschichte hinter der Sicherheit einer Nation“ erhalten. Es sei das erste Mal in der 115-jährigen Geschichte des Geheimdiensts, dass der MI5 mit einer derartigen Präsentation an die Öffentlichkeit geht.
Die Ausstellung mit dem Titel MI5: Official Secrets (dt.: MI5: Offizielle Geheimnisse) zeigt Originalakten, Fotos sowie originale Spionageausrüstung. Die Macher versprechen, auf alle Aspekte der Arbeit des MI5 einzugehen, von der Spionageabwehr und dem Einsatz von Doppelagenten während der Weltkriege bis hin zu den Entwicklungen des Kalten Kriegs und der Terrorismusbekämpfung in der Gegenwart.
Zu den Exponaten gehören unter anderem Dokumente, aus denen hervorgeht, wie Atomspion Klaus Fuchs enttarnt wurde sowie ein Bericht aus erster Hand über das Geständnis des sowjetischen Doppelagenten und Cambridge Five-Mitglieds Kim Philby von 1963. Auch deutsche Spione kommen vor, etwa Josef Jakobs, der als deutscher Spion die letzte Person war, der im Tower hingerichtet wurde.
„Während ein Großteil unserer Arbeit geheim bleiben muss, spiegelt diese Ausstellung unser ständiges Engagement wider, offen zu sein, wo immer wir können“, sagte MI5-Chef Ken McCallum. Weitere Details zur Ausstellung sollen folgen, man darf gespannt sein.
Autor: Florian Schimikowski
Veröffentlicht am: 23.01.2025