»Hackbacks lehnen wir als Mittel der Cyberabwehr grundsätzlich ab«, heißt es im Koalitionsvertrag der Bundesregierung. Doch was Bundesinnenministerin Nancy Faeser kürzlich sagte, klingt anders: »Wir müssen stärker über Gegenmaßnahmen bei Cyberangriffen nachdenken«, antwortet sie auf die Frage, ob deutsche Behörden die Möglichkeit zum Hackback brauchen. Und dieses Thema sieht sie beim Bundeskriminalamt gut aufgehoben.
Die Cybersicherheitslage ist schwierig. Die Angriffe bedrohen Infrastrukturen, richten Milliardenschäden an – und Putins digitales Waffenarsenal ist da nur ein Problem. So könnte die Cybertruppe der Bundeswehr im Fall eines Hackerangriffs auf deutsche Rechner und Netze mit einem sogenannten Hackback zurückschlagen. Doch die meisten großen Hacks werden erst nach Monaten oder Jahren offenbar. Die Idee eines Hackbacks ist, dass der Angriff bereits in der Anfangsphase unterbunden wird. Man geht von der Verteidigung fließend in den Gegenangriff über.
»Leider scheinen viele Befürworter eines solchen Hackbacks ihr Wissen aus Hollywood zu beziehen. Hackback ist keine Verteidigung und als Gegenschlag nicht geeignet, den Angriff zu verhindern. Das kann nur defensiv geschehen.«, so ein Hacker.
Doch wie können nun digitale Gegenschläge unsere Situation wirksam verbessern, oder – im Ernstfall – die gegnerische Infrastruktur ausschalten oder zerstören?
Wir diskutieren mit ausgewiesenen Cyberexperten die Bedrohungslage und Ideen, wie sich Deutschland künftig wirkungsvoller schützen und verteidigen kann.
TEILNEHMER
Jakob Bund, Stiftung Wissenschaft und Politik
Dr. Sandro Gayken, NATO-Berater
Dr. Dirk Häger, BSI
MODERATION
Prof. Dr. Helmut Müller-Enbergs, Politologe
Eintritt frei