Event date: 26.06.2025 19:00

Mein Vater, der Spion!

Im Knast umgedreht …

Auch 35 Jahre nach der deutschen Einheit tauchen sie vereinzelt immer wieder auf: Schicksale und Biografien aus der Schattenwelt der Agenten- und Geheimdienste. Oft werden sie in Archiven oder Datenbanken durch jahrelange Recherchen von Historikern entdeckt und aufgearbeitet. Doch nur selten werden sie von Angehörigen selbst an die Oberfläche der Zeitgeschichte befördert.

Als Jürgen Tatzkow 15 Jahre alt war, wurden seine Eltern als CIA- Agenten zu langen Haftstrafen in der DDR verurteilt. Sein Vater Horst Tatzkow startete seine Agentenlaufbahn nach dem Krieg in Ostberlin. Da hatte er bereits eine linientreue Karriere gemacht und war Funktionär im DDR-Staatsapparat. Dann vollzog er eine 180-Grad-Wendung und ließ sich 1958 von der CIA rekrutieren.

1968 enttarnte ihn die Staatssicherheit und verurteilte ihn zu »lebenslänglich«. Im Knast drehte ihn die Stasi um – und von dort an hatte er einen neuen Arbeitgeber. Er war jetzt ein Doppelagent.

Doch warum zahlte die CIA Horst Tatzkow erst nach der Wiedervereinigung seinen ausstehenden Agentenlohn von 100.000 DM? Was lieferte er bei der CIA an wertvollen Daten eigentlich ab? Wie lautete der Auftrag der Stasi? Diese Fragen quälten seinen SohnJürgen Tratzkow, für den das abenteuerliche Leben seines Vaters nicht folgenlos blieb.

 

TEILNEHMER

Jürgen Tatzkow, Autor & Zeitzeuge

MODERATION

Prof. Dr. Helmut Müller-Enbergs, Politologe

 

Eintritt frei