Vor kurzem bekam das Deutsche Spionagemuseum am Leipziger Platz hohen Besuch: Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Dr. Hans-Georg Maaßen ließ sich durch über 3000 Jahre Spionagegeschichte führen.
Der Besuch war selbstverständlich gut vorbereitet. Bereits eine Stunde vor dem offiziellen Termin inspizierte ein Mitarbeiter des Innenministeriums routinemäßig die Museums- und Konferenzräume auf ihre Sicherheit. Der Beamte war zwar unauffällig und ganz in schwarz gekleidet, enttarnte sich aber dennoch durch den charakteristischen Knopf im Ohr.
Pünktlich um 12 Uhr begrüßten Museumsdirektor Robert Rückel und Kurator Franz-Michael Günther dann den Verfassungsschutz-Präsidenten im Foyer des Deutschen Spionagemuseums.
Während des anschließenden Rundgangs zeigte sich Maaßen vielseitig interessiert. Natürlich einerseits an der vielschichtigen Entwicklungsgeschichte der Spionage, aber andererseits auch an den Reaktionen der Besucher auf das Museum. Viel Lob fand der oberste Verfassungsschützer zudem für die zeitgemäße Präsentation der Themen, die das Museum auch für ein jüngeres Publikum einfach zugänglich macht.
Eines der zentralen Themen war natürlich Berlin, die Hauptstadt der Spione. Nach Einschätzung des auf Grund seiner Position naturgemäß gut informierten Maaßen ist diese Formulierung bis heute aktuell. Die Residenturen der Nachrichtendienste existieren bis heute an den Botschaften der jeweiligen Länder.
Für den Normalbürger sind diese Tätigkeiten jedoch in der Regel nur durch die merkwürdigen Aufbauten auf einigen Ländervertretungen sichtbar – in diesen vermutet man versteckte Antennen, die der Überwachung mobiler Kommunikation dienen.
In einem der museumseigenen Konferenzräume konnten im Anschluss an den Ausstellungsbesuch zudem Möglichkeiten für zukünftige Kooperationen ausgelotet werden. Da das Bundesamt für Verfassungsschutz bereits eine eigene kleine Ausstellung für seine Besucher unterhält, sind vielleicht auch bald im Deutschen Spionagemuseum Exponate aus diesem Bestand zu sehen.
Nach einem fast zweistündigen, sehr angenehmen und unterhaltsamen Besuch verließen Hans-Georg Maaßen und seine Personenschützer mit ihren Autos den Leipziger Platz.
Autor: Robert Rückel
Veröffentlicht am: 25.10.2016