Sie verschwanden mitten am Tage: Drei Kinder starben 1969 und 1971 auf grausame Art und Weise in Eberswalde. Erst nach langen, aufwendigen Ermittlungen konnte der Täter gefasst werden.
Dieser Fall sticht deutlich heraus unter den Serienmorden in der DDR. Nicht nur wegen der besonderen Brutalität, sondern weil die Ermittler ungewöhnliche Methoden anwandten: Volkspolizei und Staatssicherheit fahndeten öffentlich nach dem Mörder, mit Plakaten und Zeitungsaufrufen. Außerdem wurde erstmals in der ostdeutschen Kriminalgeschichte ein Täterprofil erstellt, ein sogenanntes Profiling. Mit Erfolg: Der 19-jährige Erwin Hagedorn wurde gefasst – und nach DDR-Recht, das keine Sonderbehandlung von Heranwachsenden vorsah, zum Tode verurteilt. 1972 erschoss ihn ein Henker in der zentralen Hinrichtungsstätte in Leipzig mit einem Genickschuss.
Marko Kregel dokumentiert in seinem gerade erschienenen Buch »Blutrausch – Der Fall Erwin Hagedorn« eine erstmals umfassende und detaillierte Chronologie der Ereignisse. Auch der Einfluss des Ministeriums für Staatssicherheit auf die Ermittlungsarbeit zeigte eine Gefahr an, die die DDR zu verunsichern schien.
Wir zeigen Original-Videos der DDR-Ermittler mit dem Serienmörder Erwin Hagedorn.
TEILNEHMER
Marko Kregel Journalist, Autor
MODERATION
Dr. Christian Halbrock Historiker
Eintritt frei