Entführung im Berliner Tiergarten
Was hatte man sich 2011 nicht alles vorgenommen, als Kanzlerin Merkel nach Hanoi gereist war. Alle versicherten einander, wie gut es doch um die Beziehungen beider Länder stünde. Doch dann schlug am 23. Juli 2017 der vietnamesische Geheimdienst im Berliner Tiergarten zu und entführte den Ölmanager und Ex-Politiker Trinh Xuan Thanh. Begründung: Missmanagement und Unterschlagung in seiner Heimat.
Das Auswärtige Amt sprach von einem »unakzeptablen Bruch des Völkerrechts«. Der Schock über die Skrupellosigkeit eines Polizeistaats, der auch vor internationalen Rechtsbrüchen und der Todesstrafe für Wirtschaftsvergehen nicht zurückzuschrecken scheint, war deutlich. Trinh Xuan Thanh wurde 2018 wegen angeblicher Korruption und Misswirtschaft zu lebenslanger Haft verurteilt. Dann folgte ein weiterer Prozess, nun drohte ihm die Todesstrafe. Ausgang offen?
Zum fünften Jahrestag der Entführung versuchen wir herauszufinden, was eigentlich aus dem entführten Thanh wurde und welche politischen Konsequenzen es gab – außer, dass die Bundesanwaltschaft darin ein »staatlich organisiertes Kidnapping« des vietnamesischen Geheimdienstes sieht.
TEILNEHMER
Lê Trung Khoa vietnamesischer Dissident und Blogger
Petra Schlagenhauf Rechtsanwältin
Marina Mai Journalistin
Vertreter der vietnamesischen Botschaft (angefragt)
MODERATION
Prof. Dr. Helmut Müller-Enbergs Politologe
Eintritt frei
INFORMATIONEN IM ZUSAMMENHANG MIT DEM CORONA-VIRUS
Personen über 6 Jahre sind angehalten eine medizinische Maske zu tragen. Diese darf am Platz abgelegt werden.
Informieren Sie sich bitte vor dem Besuch einer Veranstaltung über die geltenden Regelungen unter deutsches-spionagemuseum.de/besuch.