Am 18. Oktober 1977 wurde in der Wüste Somalias ein deutscher Mythos geboren: Auf dem Flughafen von Mogadischu befreite die GSG 9 aus einer entführten Lufthansa-Maschine 86 Menschen. Es war der erste große Einsatz der Antiterroreinheit, und er machte sie schlagartig weltbekannt. Der Mythos zerbrach 16 Jahre später auf dem Bahnhof von Bad Kleinen, als die Festnahme von RAF-Mitgliedern mit zwei Toten endete, und eine Staatskrise auslöste.
Auch die DDR gründete nach dem Münchner Olympia-Attentat von 1972 aus Angst vor Terroranschlägen ein Gegenmodell zur GSG 9, die Diensteinheit 9. Israel schuf zur Terrorismusbekämpfung in Kooperation mit der GSG 9 die Spezialeinheit JAMAM. Die deutschen Elitekämpfer wurden zum Exportschlager.
50 Jahre nach ihrer Gründung am 26. September 1972 als Grenzschutzgruppe 9 erzählt Martin Herzog in seinem jetzt erschienenen Buch von den Anfängen der GSG 9, von Erfolgen und Fehlschlägen, aber auch von fragwürdigen Indienstnahmen durch Außenpolitik und Geheimdienste. Damit liegt erstmals eine fundierte Geschichte dieser mythenumrankten Polizeieinheit vor.
TEILNEHMER
Martin Herzog Autor
Jérôme Fuchs GSG 9-Kommandeur
Dieter Fox GSG 9-Veteran (Mogadischu)
Rolf Tophoven Terror-Experte
MODERATION
Prof. Dr. Helmut Müller-Enbergs Politologe
Eintritt frei